Im Folgenden findet ihr viele wichtige Fakten zum Thema Astigmatismus, wie er sich auf euer Sehen auswirkt und was das alles überhaupt für euch bedeutet. Solltet ihr noch weitere Fragen oder Anliegen zum Themahaben, beraten wir euch gerne.
Astigmatismus bedeutet Brennpunktlosigkeit, bzw. Stabsichtigkeit (gr. ά=nicht, stίgma = Punkt). Meistens wird der Astigmatismus als „Hornhautverkrümmung“ zusammengefasst. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Der Astigmatismus ist die Summe aller Verkrümmungen der brechenden Flächen des Auges. Das bedeutet, dass nicht nur unsere Hornhautvorderfläche, sondern auch die Rückfläche sowie die Linsenvorder- und Rückfläche verschiedene Krümmungen haben können und das Resultat aus allen diesen Verkrümmungen ist der Astigmatismus den wir mit euch bei einer Refraktion messen.
Es stimmt allerdings, dass der größte Teil des Astimatismus auf der Hornhautvorderfläche zu finden ist, daher ist es schon okay, das alles als "Hornhautverkrümmung" zusammenzufassen.
Vereinfacht kann man sich das so vorstellen, dass die Hornhaut keine perfekte Kugel ist, sondern in ihrer Form dabei eher der Spitze eines Hühnereis gleicht und dieses eben nicht absolut symmetrisch ist.
Auf der Abbildung könnt ihr sehen wie eine Hornhaut mit einer Verkrümmung von -0,5dpt aussehen kann.
Durch die unterschiedlichen Krümmungen kann nicht klassisch ein einziger Brennpunkt enstehen, sondern es entstehen zwei Brennlinien, die sich nicht überschneiden. Das bedeutet, dass jemand mit einem unkorrigierten Astigmatismus Dinge verzerrt oder in die Länge gezogen wahrnimmt.
Das wirkt sich oft beim Autofahren in Dämemrung/ im Dunkeln aus, indem man Lichter verzerrt sieht. Oder Buchstaben haben häufig eine Art Schatten oder sehen doppelt aus, werden also nicht ganz klar abgebildet. Bis zu einer gewissen Ausprägung kann unser Gehirn dieses verzerrte Bild kompensieren, bzw. „wegrechnen“. Das kann sich aber auf die Konzentration auswirken und wird auf Dauer anstrengend.
Der Astigmatismus lässt sich wie eine Weit- oder Kurzsichtigkeit auch mit Brille oder Kontaktlinsen nahezu problemlos korrigieren. Auch bei höheren Werten sind die Brillenglashersteller mittlerweile so gut aufgestellt, dass selbst eine Verkrümmung im zweistelligen Bereich verhältnismäßig dünn gefertigt werden kann.
Hohe Hornhautverkümmungen waren lange Zeit ein Ausschlusskriterium für Kontaktlinsenanpassungen. Dank der individuellen Linsen unserer Kontaktlinsenhersteller können wir Astigmatismen im Formstabilen- als auch im Weichlinsenbereich bis zu -8,0dpt und darüber hinaus gut korrigieren. Gerade bei einer ausgeprägten Verkrümmung der Hornhaut-Vorderfläche sind aber formstabile Linsen z.B. von Wöhlk oder Hecht die beste Korrektur.
Je nach Tragebedarf sind sogar individuelle Monatslinsen ein sehr gutes Korrektionsmittel.